Schwul oder nicht düsseldorf
Zum Rundgang am Los ging es am Hauptbahnhof, der schon immer ein ganz besonderes Publikum angezogen hat. Weibliche, aber auch transsexuelle Sexarbeiterinnen sind hier auf der Suche nach Freiern. Zur schwulen Szene gehörten damals wie heute Lokale, in denen männliche Prostituierte die zumeist älteren Herren kennen lernen, denen sie gegen Geld Sexdienste verkaufen.
Die Stricher kommen oftmals aus südosteuropäischen Ländern, in denen Homosexualität auch heute noch abgelehnt wird. Viele von ihnen würden sich nicht als schwul bezeichnen, doch einige könnten in Deutschland auch selbst die eigene sexuelle Neigung ausleben, schätzt Marco Grober, der in der Präventionsarbeit der Aidshilfe Düsseldorf tätig ist und die Szene daher intensiv beobachtet.
Heute ist davon nur noch ein gut sortierte Buchladen übrig geblieben, in dem es neben schwulen Magazinen und Pornofilmen auch Sextoys für jeden Geschmack zu kaufen gibt.
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Vor rund zehn Jahren hat Romana Koren den Laden übernommen und zum stylischen K1-Club umgewandelt. Denn die schwul-lesbische Community sucht heutzutage seltener als früher spezialisierte Locations auf; die offener gewordene Gesellschaft macht sich hier bemerkbar. Dennoch sind Szeneangebote weiterhin wichtig.
Hier treffen sich schwule, lesbische, bi- und transsexuelle Jugendliche, die auch heute noch Diskriminierung und Mobbing von Gleichaltrigen erleben müssen. Im PULS können sie ganz sie selbst sein, gegenseitig Erfahrungen austauschen und gemeinsam an Projekten arbeiten.
Die Suche nach den Orten von Lesben, Schwulen und Transsexuellen soll demnächst weitergehen. Im Juli dreht sich eine nächste Veranstaltung speziell um die lesbische Szene in Düsseldorf. Infos unter www. März Marco Grober links vom Präventionsteam der Aidshilfe Düsseldorf kennt sich in der schwulen Szene aus.
Text und Fotos: Oliver Erdmann.