Gaysauna erfahrungen bern
Vom Wir schreiben das Jahr Zwar stand damals in jeder Wohnung ein TV-Gerät, doch kein Computer. Mobile Telefone kannte man nur aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise. Zwischen Ost und West stand eine Mauer, man sprach vom Kalten Krieg — doch über Homosexualität wurde nicht gesprochen.
Aids war nur eine obskure Schreckensmeldung über eine Schwulen-Seuche aus New York. In Bern trafen sich schwule Männer damals im Kellerlokal Ursus Club oder bei den Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern an der Brunngasse im HAB-Stübli. Wer dort keinen Sex- Partner fand, suchte per Kontaktanzeige, im Park und auf öffentlichen Toiletten danach.
Gaysauna erfahrungen: was reisende in bern berichten
Es war eine ganz andere Zeit, als vor 40 Jahren Fred und Peter das Sundeck eröffneten. Eine der ersten Gay-Saunas in Bern, in der Männer nicht nur schwitzen konnten, sondern auch Sex fanden. Sie ist bis heute diskret über einen Hintereingang zugänglich und befindet sich in der obersten Etage eines Hauses an der Länggassstrasse.
Die Männer kamen in Scharen — und sie kommen immer noch. Ludwig hat das Sundeck besucht um sich mit dem Geschäftsführer Erich und seinem jüngeren Stellvertreter Enrico über den bevorstehenden Geburtstag zu unterhalten. Ich werde im Büro empfangen von Erich, der ü50er, der seinen jugendlichen Charme behalten hat, und Enrico, der Mittdreissiger, der eine entspannte Ruhe ausstrahlt.
Erich hat schon kurz nach der Eröffnung im Sundeck zu arbeiten begonnen. Erich wurde Stellvertreter des Gründers Fred und vor 5 Jahren hat er den Betrieb übernommen. Heute ist Enrico sein Stellvertreter. Er hilft nicht nur im Büro aus sondern hält auch die Anlage als Handwerker im Schuss.
Im Sundeck gab es also wenig Personalfluktuation. Den Menschen, die hier arbeiten, gefällt es. Ich kann viel von ihm lernen». Ein gutes Klima beim Personal bemerken auch die Gäste, und die sind ihnen über all die Jahre treu geblieben. Wieso er seinen Job schon seit so vielen Jahren macht, begründet Erich so: «Ich finde Gay-Saunas eine gute Institution.
Im Prinzip leisten wir eine soziale Dienstleistung. Auch heute gibt es viele Männer, die sich nicht getrauen, woanders schwule Kontakte aufzunehmen. Die finden es passend, dass sie hier keiner kennt, dass sie hier ausleben können, was sie wollen und dann wieder nach Hause gehen.
Für viele sind wir auch ein Wohnzimmer. Wir haben Gäste, die mehrmals pro Woche zu uns kommen. Bei denen geht es nicht nur um Sex, sie lesen lieber, schauen TV, saunieren oder geniessen die Sonne auf unserer Terrasse. Es hat mich immer motiviert, dass wir Schwulen etwas anbieten können, die etwas zurückhaltender sind».
Das zeigt sich auch daran, wie das Sundeck eingerichtet ist: Es ist von Licht durchflutet, und der grössere Teil der zwei Stockwerke ist nicht dem Sex zugeordnet, sondern dem entspannten Beisammensein.